Nach Plattfischen angeln

Plattfische zählen zu den zugänglichsten Speisefischen, die man an den dänischen Küsten fangen kann. Die Plattfischfischerei ist relativ einfach und eignet sich für die ganze Familie. Die ersten Erfolge stellen sich meistens schnell ein. Und man weiß nie so genau, welche hungrigen Fische am Bodenköder mit Seeringelwurm, Wattwurm oder Heringsstreifen vorbeikommen.

Man kann in ganz Dänemark und das ganze Jahr über nach Plattfischen angeln, aber besonders gut im Spätsommer und im Herbst. Hast du erst einmal einen guten Angelplatz gefunden, warten viel Action und viele Plattfische auf dich.  

Während der Saison besuchen viele verschiedene Plattfische die Küsten Dänemarks. Wir stellen dir die vier häufigsten vor.

 

Die Plattfische

Scholle

Die Scholle ist in Dänemark der bekannteste Plattfisch. Man kann sie leicht an ihren großen, runden Flecken und der vollkommen glatten Oberseite erkennen. Sie nimmt wie die meisten Plattfische die Farbe des Bodens an, auf dem sie liegt. Auf Sandboden gefangene Schollen können deshalb vollkommen hell sein – und über einem Tanggürtel gefangene Schollen vollkommen dunkelbraun.

Nach Schollen zu angeln bedeutet oft viel Action mit aggressiven Rucken an der Rutenspitze, wenn die Scholle den Köder verschluckt. Und auf dem Mittagstisch sind sie ein Hit – alle mögen frische Fischfilets mit Pommes frites und Remoulade!  

Flunder

Die Scholle ist in Dänemark der bekannteste Plattfisch. Man kann sie leicht an ihren großen, runden Flecken und der vollkommen glatten Oberseite erkennen. Sie nimmt wie die meisten Plattfische die Farbe des Bodens an, auf dem sie liegt. Auf Sandboden gefangene Schollen können deshalb vollkommen hell sein – und über einem Tanggürtel gefangene Schollen vollkommen dunkelbraun.

Nach Schollen zu angeln bedeutet oft viel Action mit aggressiven Rucken an der Rutenspitze, wenn die Scholle den Köder verschluckt. Und auf dem Mittagstisch sind sie ein Hit – alle mögen frische Fischfilets mit Pommes frites und Remoulade!  

Kliesche

Klieschen fängt man nicht so oft wie Schollen und Flundern, und sie werden auch nicht ganz so groß. Manche ziehen es vor, Klieschen zu essen, da ihr Fleisch sehr mager ist und sich deshalb hervorragend räuchern lässt. In Dänemark gibt es außerdem eine Tradition, Klieschen im trockenen und salzigen Nordseewind zu trocknen. Diese vor allem auf Fanø verbreitete Delikatesse wird „bakskuld“ genannt. Kleine Klieschen werden oft „frimærker“ (Briefmarken) genannt, da sie so klein und fast durchsichtig sind, wenn man sie gegen das Licht hält.

Steinbutt

Der Steinbutt ist neben dem Heilbutt der größte Plattfisch, der in Dänemark heimisch ist. Er ist heutzutage ein sehr begehrter Sportfisch, da er gut schmeckt und man ihn nahe an den dänischen Küsten fangen kann. Steinbutte können – verglichen mit den anderen dänischen Plattfischen – sehr groß werden. Es ist in Dänemark nicht unnormal, über 4 kg schwere Steinbutte mit der Rute zu fangen. Steinbuttfischerei ist oft sehr aktiv. Man hat alle Hände voll zu tun, wenn ein großer Steinbutt anbeißt – sie geben einfach nicht auf! 

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Wusstest du ...

dass Plattfische nicht ihr ganzes Leben lang platt sind? Frisch geschlüpfte Plattfische sehen wie ganz normale Fische aus und haben an beiden Seiten des Kopfes Augen. Nach zwei Monaten wandert das eine Auge jedoch an die Oberkante des Kopfes, und der Plattfisch beginnt, mit der Seite nach unten zu schwimmen. Er begibt sich an den Meeresboden und verbringt den Rest seines Lebens dort.

Plattfischsaison

Die Plattfischfischerei wird in erster Linie in den warmen Monaten betrieben. Sobald die Wassertemperatur unter 10 Grad fällt, ziehen viele Plattfische in tieferes Wasser und sind von der Küste oder einer Mole aus nur schwer zu erreichen. Man kann aber auch im Winterhalbjahr Plattfische fangen. Man muss lediglich etwas weiter von der Küste entfernt von einem Boot aus angeln. Eine Fahrt mit einem Kutter ist dazu ideal.

Scholle

Jan.
Feb.
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Flunder

Jan.
Feb.
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Kliesche

Jan.
Feb.
Mär
Apr
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Jun
Jul
Aug
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Okt
Nov
Dez

Steinbutt

Jan.
Feb.
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
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Okt
Nov
Dez
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Schonzeit und Mindestmaße

Auch wenn die Mindestmaße es nicht vorschreiben, gilt die Faustregel, dass man keine Plattfische mit nach Hause nehmen sollte, die kleiner als 30 cm sind. Es ist fast unmöglich, die kleinen Plattfische zu reinigen, ohne dass sie auseinanderfallen. Für gute Fischfilets auf dem Mittagstisch gilt also ein Mindestmaß von 30 cm!

Mindestmaße

 

Nordsee einschl. Limfjord und Ringkøbing Fjord

Skagerrak und Kattegat

Ostsee, großer Belt und kleiner Belt

Scholle

27 cm

27 cm

25 cm

Flunder

25,5 cm

25,5 cm

Bereiche

22–25: 23 cm 

26–28: 21 cm 

29–32: 18 cm

Kliesche

Keine Begrenzung

Keine Begrenzung

Keine Begrenzung

Steinbutt

Keine Begrenzung

Keine Begrenzung

30 cm

Auf fiskeristyrelsen.dk kannst du mehr zu den Themen Mindestmaße und Schonzeiten erfahren.

 

Schonzeiten

Für Schollen und Klieschen gibt es nur in der Flensburger Förde Schonzeiten. Für Flundern gelten in verschiedenen Zonen der Ostsee besondere Schutzbestimmungen. Man muss diese Mindestmaße kennen, bevor man zu angeln beginnt. Hier kannst du mehr über Mindestmaße für Plattfische erfahren. 

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Wusstest du ...

dass Plattfische sehr weit schwimmen müssen, um zu laichen? Plattfische, die bei Djursland leben, schwimmen manchmal bis zum Wattenmeer, um ihre Eier abzulegen. Da die Eier mit der Meeresströmung transportiert werden, müssen die weiblichen Plattfische die Eiablage an die Strömung anpassen, damit sich der Nachwuchs am rechten Ort befindet, wenn er sich an den Meeresboden begeben möchte.

Angelmethode und -ausrüstung

Allen Plattfischen ist gemeinsam, dass sie viel aktiver jagen, als man früher glaubte. In den 1980er Jahren angelten alle nach Plattfischen, indem sie den Köder auf dem Meeresboden liegen ließen und auf den Fisch warteten. Angler, die sich auf Plattfische spezialisiert haben, haben jedoch seitdem festgestellt, dass Plattfische gerne aktiv nach Nahrung suchen. Viele spinnen daher heute das Vorfach langsam über den Boden hin ein. Vorfächer mit Spinnerblättern, Perlen, bunten Abstandhaltern usw. können dabei eine extrem gute Wirkung erzielen, da sie während des Einspinnens besonders ins Auge fallen. Man kann in den meisten Angelshops bunte Vorfächer fertig kaufen oder sie selbst binden. 

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Ausrüstung für Plattfische

Von Molen und Booten aus
Um effektiv mit den etwas schwereren Haken und Ködern werfen zu können, sollte man eine Spinnrute mit einem etwas höheren Wurfgewicht als normal verwenden. Wenn man von Molen und Booten aus nach Plattfischen angelt, benötigt man oft etwas schwerere Haken und Köder, damit man den Köder gegen Strömung und Wellen am Boden halten kann. Spinnruten mit einem Wurfgewicht von 60–100 Gramm sind für diese etwas schwerere Fischerei optimal. Verwende eine Spinnrolle der Größe 3000–4000 und eine 0,25 mm dicke geflochtene Schnur (Nylonschnüre: 0,45 mm).

Geeignete Ausrüstung

Von Molen und Ausflugsbooten aus

  • Rute mit einem Wurfgewicht von 60–100 Gramm
  • Spinnrolle der Größe 3000/4000
  • 0,25 mm dicke geflochtene

Schnur Von der Küste und von Jollen aus

  • Rute mit einem Wurfgewicht von 20–40 Gramm
  • Spinnrolle der Größe 2500/4000
  • 0,15–0,20 mm dicke geflochtene Schnur

Von der Küste aus
Wie weiter oben erwähnt, kann man Plattfische auch von der Küste aus fangen. Dort muss die Ausrüstung nicht genauso schwer wie beim Angeln von Molen und Booten aus sein. Spinnruten mit einem Wurfgewicht von 20–40 Gramm reichen in den meisten Fällen aus. Verwende eine Spinnrolle der Größe 2500–4000 und eine 0,20 mm dicke geflochtene Schnur (Nylonschnüre: 0,35 mm).

Paternoster
Plattfische fängt man in der Regel mit Naturködern. Seit einigen Jahren sind aber auch künstliche Köder wie „GULP!“ sehr populär. Lebende Seeringelwürmer oder Wattwürmer sind jedoch eindeutig vorzuziehen.

Die meisten verbinden Plattfische mit klassischem Bodenangeln mit einem sogenannten Paternoster, den man in den meisten Angelshops kaufen kann. Paternoster bestehen aus einem Gewicht (meistens 40–60 Gramm) und zwei Einzelhaken, die durch Abstandhalter von der Hauptschnur getrennt sind. Die Abstandhalter sehen wie kleine Strohhalme aus und sollen verhindern, dass sich der Köder beim Wurf mit der Hauptschnur verwickelt.

Man kann mit Paternostern stationär angeln und darauf warten, dass der Duft der Köder Fische anzieht. Es ist jedoch meistens von Vorteil, den Köder ein wenig herumzubewegen, um einen größeren Teil des Meeresbodens abzudecken. Plattfische jagen in erster Linie nachts. Tagsüber liegen sie im Sand und verstecken sich vor ihren Feinden. Dies spricht auch dafür, aktiv zu angeln.

Schleppköder
Schleppköder haben den Vorteil, dass man einen viel größeren Teil des Meeresbodens abdecken kann, indem man aktiv angelt, wo sich die Fische befinden. Schleppköder haben den Vorteil, dass der Haken lose hinter dem Gewicht hängt. Diese Ausrüstung ist vor allem für Plattfischfischerei über tiefem Wasser mit Sandboden beliebt, die von Booten oder von Molen aus betrieben wird. Viele Angler tauschen das normale Gewicht gegen einen Wurfpilker o. Ä. aus, damit die Ausrüstung noch lebhafter ist.

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Tipp

Wenn du mit den Kindern auf Plattfischtour gehst, solltest du ein Krabbennetz mitnehmen. Dann können die Kinder in der Vegetation entlang der Küste Krabben und kleine Fische fangen, während du die großen Angelruten im Griff hast.

Krabben und kleine Fische sind außerdem hervorragende Plattfischköder! Und falls nach der Angeltour noch Krabben übrig sind, kannst du deinen eigenen „stjerneskud“ aus frisch gefangenem Plattfisch und frisch gekochten Krabben servieren!

Steckbriefe

Die Scholle

Man kann Schollen in allen dänischen Gewässern antreffen, vor allem aber im Skagerrak und in seiner Umgebung. Die Fische in den dänischen Gewässern werden normalerweise bis zu 50 cm groß. Man hat aber im Laufe der Jahre bis zu 100 cm große Individuen gefangen. Schollen sind vollkommen glatt und haben große rote/orange Flecken. Man kann sie außerdem an den Knochenhöckern auf dem Kiemendeckel erkennen. Man trifft Schollen hauptsächlich über Sandboden an, in dem sie u. a. Wattwürmer und Seeringelwürmer finden. Große Schollen gönnen sich auch kleine Fische wie Sprotte oder Sandaal.

Schollen kommen von nahe an der Küste bis in eine Tiefe von ca. 200 m vor. Die größten Exemplare trifft man meistens in tiefem Wasser an. Schollen laichen von November bis April im tiefem Wasser. Man kann im Frühjahr oft viele Plattfische fangen. Dabei handelt es sich aber oft um dünne Exemplare, die gelaicht haben und daher zu dieser Jahreszeit keine optimale Mahlzeit darstellen. 

Es gibt nicht mehr so viele Schollen wie noch in den 1960er Jahren. Man schätzt, dass in den dänischen Gewässern heute nur noch 40 % des damaligen Bestandes leben.

Die Flunder

Flundern kommen an allen dänischen Küsten vor und können auch in Brackwasser und in Süßwasser leben. Jedes Jahr werden junge Flundern tief in Flusssystemen, u. a. der Karup Å, als Beifang gefangen.

Flundern ziehen sandigen Boden vor, in den sie sich tagsüber eingraben können. Man kann sie im Sommerhalbjahr aber auch in Tanggürteln in Küstennähe antreffen, in denen sie kleine Fische und Krebstiere jagen. 

Die Kliesche

Die Kliesche kommt ebenfalls an allen dänischen Küsten vor. An der Nordküste Seelands und an der Nordseeküste Jütlands trifft man sie besonders oft an. Klieschen werden nicht viel größer als 50 cm und wiegen nur sehr selten mehr als 1 Kilo.

Sie laichen im Frühjahr in ca. 20 m tiefem Wasser und begeben sich danach wieder an die Küste, um nach Nahrung zu suchen. Klieschen jagen tagsüber viel aktiver als andere, größere Plattfische. Sie werden oft von kräftigen Knallfarben angezogen und werden deshalb auch zu den ersten Plattfischen zählen, die du an deinem Angelplatz fängst.

Der Steinbutt

Der Steinbutt gehört der gleichen Familie wie der Glattbutt an und sieht diesem sehr ähnlich.

Steinbutte sind fast rund. Große Steinbutte haben an der Oberseite große Knochenhöcker („Steine“). Der Steinbutt ist ein linksäugiger Plattfisch – die Augen befinden sich von vorne gesehen links vom Maul. Dadurch unterscheidet er sich u. a. von der Scholle, die meistens rechtsäugig ist. Die männlichen Steinbutte werden meistens nicht länger als 50 cm. Die weiblichen Steinbutte können dagegen bis zu 1 m lang und ca. 25 kg schwer werden. So große Fische sind jedoch sehr selten – weibliche Steinbutte werden selten länger als 70 cm. Der Steinbutt ist ein Raubfisch und jagt tagsüber. Im Gegensatz zu anderen Plattfischen ist er sehr aktiv, und er zögert nicht, seine Beute zu verfolgen. Er ist geschmeidig und schnell und kann sich dank seiner Körperform und seiner Farbe leicht verstecken. Große Steinbutte fressen hauptsächlich Fische wie Grundeln, Sandaale und Dorschartige, aber u. a. auch Krabben. Dank seines großen Mauls kann der Steinbutt größere Beutetiere fressen, als seine Körpergröße vermuten lässt.